Mehr wissen.
Mehr COVAGO.

Inhaltsverzeichnis

Fragen zum Thema?
Wir helfen dir gern persönlich weiter.
Kostenlos & unverbindlich

Vermögen aufbauen mit 45 Jahren: Wie soll ich vorgehen?

Vermögen aufbauen mit 45 Jahren: Wie soll ich vorgehen?

Mit 45 sitzt du vermutlich nicht mehr am Anfang deiner Karriere. Die wilden Jahre sind vorbei, die Kinder werden langsam selbstständiger und plötzlich merkst du: Da ist endlich Luft zum Atmen. Finanziell gesehen zumindest.

Gleichzeitig schleicht sich diese Frage ein, die nachts manchmal wach hält: Ist es nicht längst zu spät, um ernsthaft Vermögen aufzubauen? Die anderen haben doch alle schon vor 20 Jahren angefangen. Bin ich hoffnungslos hintendran?

Wir erleben diese Unsicherheit täglich in unseren Beratungsgesprächen. Menschen um die 45 kommen zu uns, leicht frustriert, manchmal sogar resigniert. Sie haben das Gefühl, den Zug verpasst zu haben. Dabei stehen sie oft an einem der besten Punkte ihres Lebens, um wirklich etwas zu bewegen.

Denn während die 25-Jährigen noch mit Einstiegsgehältern kämpfen und die 35-Jährigen ihr Geld in Kinderzimmer und Familienautos stecken, hast du mit 45 oft beides: Ein solides Einkommen und endlich wieder Spielraum im Budget.

Warum sollte ich mit 45 Jahren Vermögen aufbauen?

Die Frage klingt fast absurd, wenn man sie laut ausspricht. Warum solltest du Vermögen aufbauen? Weil die gesetzliche Rente allein nicht reichen wird. Weil du mit 67 nicht plötzlich von 3.000 Euro netto auf 1.400 Euro Rente runterfallen willst. Weil du dir auch im Alter noch Reisen, Hobbys und ein anständiges Leben leisten möchtest.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Das durchschnittliche Rentenniveau liegt aktuell bei etwa 48 Prozent des letzten Bruttogehalts. Wenn du heute 4.000 Euro brutto verdienst, bekommst du später ungefähr 1.900 Euro Rente. Vor Steuern und Krankenkassenbeiträgen wohlgemerkt. Netto bleiben davon vielleicht 1.400 bis 1.500 Euro.

Kannst du davon leben? Technisch gesehen ja. Gut leben? Eher nicht. Vor allem nicht, wenn du dir über Jahrzehnte einen gewissen Lebensstandard aufgebaut hast. Die Miete oder die letzte Rate fürs Haus will bezahlt werden. Die Versicherungen laufen weiter. Und dann sind da noch die ganzen Dinge, die das Leben lebenswert machen: Urlaub, Kultur, gutes Essen, die Enkel verwöhnen.

Mit 45 hast du noch gut 22 Jahre bis zur Rente. Das klingt nach wenig Zeit im Vergleich zu jemandem, der mit 25 startet. Aber 22 Jahre sind mehr als genug, um ein substanzielles Vermögen aufzubauen, das deine Rente deutlich aufbessert.

Der andere Punkt, über den wir selten sprechen: Sicherheit. Mit 45 weißt du, wie schnell sich Dinge ändern können. Jobs sind nicht mehr so sicher wie früher. Ehen gehen auseinander. Gesundheit ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Ein finanzielles Polster gibt dir eine Freiheit, die unbezahlbar ist. Die Freiheit, Nein zu sagen. Die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur vom Geld getrieben sind.

Und dann ist da noch ein Aspekt, den viele unterschätzen: Du wirst statistisch gesehen noch 30 bis 40 Jahre leben. Die Rente ist nicht das Ende, sondern erst die Mitte deines Erwachsenenlebens. Diese drei oder vier Jahrzehnte willst du nicht in finanzieller Enge verbringen, sondern sie genießen können.

Bin ich mit 45 Jahren schon zu alt zum Investieren?

Kurze Antwort: Nein. Lange Antwort: Absolut nicht, und wer dir das einredet, hat keine Ahnung.

Wir verstehen, woher diese Sorge kommt. Überall liest du von 20-Jährigen, die ihre ersten ETF-Sparpläne einrichten und vom Zinseszins über 40 Jahre profitieren. Die Finanzblogs sind voll von Rechenbeispielen, die zeigen, wie aus 100 Euro monatlich über Jahrzehnte ein Vermögen wird. Und du denkst dir: Das hätte ich damals auch machen sollen.

Aber weißt du was? Die meisten 20-Jährigen haben kein Geld zum Investieren. Die kämpfen mit Ausbildungsgehältern, Studienkosten und dem ersten Auto. Du dagegen bist in deiner produktivsten Lebensphase. Dein Gehalt ist vermutlich so hoch wie nie zuvor. Die großen Anschaffungen sind durch. Die Kinder brauchen nicht mehr drei neue Paar Schuhe pro Jahr.

Rechnen wir das mal durch. Nehmen wir an, du legst ab jetzt monatlich 800 Euro an. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 7 Prozent pro Jahr hast du nach 22 Jahren etwa 445.000 Euro angespart. Fast eine halbe Million Euro. Das ist kein Kleingeld, das ist ein solides Vermögen, das deine Rente deutlich aufbessert.

Zum Vergleich: Jemand, der mit 25 anfängt und monatlich 300 Euro investiert, hat nach 42 Jahren etwa 680.000 Euro. Ja, das ist mehr. Aber der Unterschied ist längst nicht so dramatisch, wie viele denken. Und die 300 Euro, die der 25-Jährige investiert, sind für ihn oft ein größerer Verzicht als die 800 Euro für dich.

Der entscheidende Punkt ist nicht, wann du anfängst. Der entscheidende Punkt ist, dass du überhaupt anfängst. Jedes Jahr, das du jetzt noch wartest, macht es schwieriger und teurer. Aber wenn du heute startest, hast du immer noch mehr als zwei Jahrzehnte, um vom Zinseszinseffekt zu profitieren.

Wir haben Kunden, die mit 48 oder sogar 52 angefangen haben und heute, zehn Jahre später, über ein sechsstelliges Vermögen verfügen. Nicht weil sie besonders viel verdient hätten, sondern weil sie endlich den ersten Schritt gemacht und dann konsequent durchgezogen haben.

Also nein, du bist nicht zu alt. Du bist genau richtig. Und du hast einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Jüngeren: Du weißt, was du willst. Du hast Lebenserfahrung. Du lässt dich nicht von jedem Hype mitreißen. Das sind Eigenschaften, die beim Vermögensaufbau Gold wert sind.

Wie baue ich mit 45 Jahren Vermögen auf?

Jetzt wird es konkret. Die Strategie für den Vermögensaufbau mit 45 unterscheidet sich in einigen Punkten von der Strategie für jüngere Menschen. Du hast weniger Zeit, um Schwankungen auszusitzen, dafür aber oft mehr Kapital zur Verfügung. Das bedeutet: Du brauchst eine andere Balance zwischen Sicherheit und Rendite.

Wir setzen bei unseren Kunden in diesem Alter auf eine sogenannte Core-Satellite-Strategie. Klingt kompliziert, ist aber eigentlich ganz einfach. Der Core, also der Kern deines Portfolios, ist breit gestreut und solide. Hier geht es nicht um spektakuläre Gewinne, sondern um stetige, verlässliche Rendite. Der Satellite-Teil ist kleiner und etwas risikofreudiger, um zusätzliches Wachstum zu generieren.

Der Core: Dein stabiles Fundament

Der Kern deines Vermögensaufbaus sollte aus breit gestreuten ETFs bestehen. Ein MSCI World ETF zum Beispiel investiert dein Geld automatisch in über 1.600 Unternehmen weltweit. Du bist damit in praktisch allen wichtigen Märkten und Branchen vertreten. Wenn eine Region schwächelt, gleichen andere das aus.

Für jemanden mit 45 empfehlen wir, etwa 60 bis 70 Prozent des Anlagekapitals in diesen Core-Bereich zu stecken. Das ist dein Stabilitätsanker. Dieser Teil wächst stetig, ohne dass du dir große Sorgen machen musst. Die durchschnittliche Rendite liegt langfristig bei etwa 7 Prozent pro Jahr.

Wichtig dabei: Je näher du der Rente kommst, desto mehr verschiebst du von riskanten in sichere Anlagen. Mit 45 kannst du noch eine höhere Aktienquote fahren. Mit 60 solltest du dann schrittweise einen Teil in Anleihen oder Tagesgeld umschichten, damit du nicht kurz vor der Rente in einen Börsencrash läufst.

Der Satellite: Deine Rendite-Booster

Die verbleibenden 30 bis 40 Prozent kannst du etwas offensiver investieren. Hier kommen zum Beispiel Schwellenländer-ETFs ins Spiel, Branchen-ETFs oder auch Dividenden-ETFs. Diese Anlagen schwanken stärker, haben aber auch höheres Wachstumspotenzial.

Alternativ oder ergänzend kannst du diesen Teil auch in Immobilien investieren. Eine vermietete Eigentumswohnung zum Beispiel bringt dir regelmäßigen Cashflow und baut gleichzeitig Vermögen auf. Gerade für Menschen, die nicht ausschließlich auf die Börse setzen wollen, sind Immobilien eine hervorragende Ergänzung.

Immobilien als Vermögensbaustein

Immobilien sind für viele in deinem Alter besonders interessant. Nicht die selbstgenutzte Immobilie, sondern Objekte, die vermietet werden und Einkommen generieren. Der große Vorteil: Die Mieter zahlen im Prinzip deine Kreditrate ab, während du gleichzeitig Vermögen aufbaust.

Stell dir vor, du kaufst heute eine Eigentumswohnung für 300.000 Euro. Bei einer Nettomietrendite von 4 bis 5 Prozent bringt dir das zwischen 1.000 und 1.250 Euro monatlich. Einen Teil davon nutzt du für die Kreditrate, der Rest ist Cashflow. Nach 22 Jahren, wenn du in Rente gehst, ist ein großer Teil des Kredits abbezahlt und du hast entweder deutlich höheren Cashflow oder du verkaufst die Immobilie und hast eine sechsstellige Summe zur Verfügung.

Der Nachteil von Immobilien ist die Bindung. Du kannst nicht mal eben schnell verkaufen, wenn du Geld brauchst. Außerdem musst du dich um Verwaltung, Instandhaltung und eventuelle Leerstandszeiten kümmern. Aber als Beimischung zu einem ETF-Portfolio sind Immobilien eine hervorragende Möglichkeit, Vermögen aufzubauen und gleichzeitig laufendes Einkommen zu generieren.

Die richtige Sparrate finden

Wie viel solltest du monatlich zurücklegen? Die Faustregel sagt: mindestens 15 bis 20 Prozent deines Nettoeinkommens. Bei einem Nettoeinkommen von 3.500 Euro wären das zwischen 525 und 700 Euro monatlich. Wenn du mehr zurücklegen kannst, umso besser.

Wichtig ist, dass die Sparrate zu deinem Leben passt. Es bringt nichts, wenn du dir jeden Monat 1.000 Euro vom Mund absparst und nach einem halben Jahr frustriert aufgibst. Lieber etwas weniger, dafür konsequent und über die vollen 22 Jahre.

Automatisiere den Prozess. Richte einen Sparplan ein, der automatisch am Monatsanfang abgeht. Was du nicht siehst, kannst du nicht ausgeben. Nach ein paar Wochen merkst du gar nicht mehr, dass das Geld fehlt, weil du dich an das neue Budget gewöhnt hast.

Beispiel: Vermögensaufbau und Portfolio mit 45 Jahren

Damit das Ganze nicht nur Theorie bleibt, schauen wir uns ein konkretes Beispiel an. Nennen wir ihn Thomas, 45 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder kurz vor dem Auszug. Thomas verdient als Projektleiter 4.500 Euro netto im Monat. Seine Frau arbeitet Teilzeit und bringt weitere 1.800 Euro nach Hause.

Thomas hat bisher kaum etwas für die Altersvorsorge getan. Die gesetzliche Rente, eine kleine Lebensversicherung von früher, das war’s. Er rechnet aus, dass seine Rente später bei etwa 1.600 Euro liegen wird. Seine Frau bekommt vielleicht 900 Euro. Zusammen 2.500 Euro. Von den jetzigen 6.300 Euro ist das ein ziemlicher Abstieg.

Thomas möchte im Alter gerne seinen Lebensstandard halten. Er rechnet mit etwa 4.000 Euro monatlich, die er und seine Frau brauchen werden. Die Rentenlücke beträgt also 1.500 Euro pro Monat.

Die Strategie für Thomas

Thomas entscheidet sich für eine Kombination aus ETF-Portfolio und einer vermieteten Eigentumswohnung. Er kann monatlich 1.200 Euro zurücklegen, ohne dass es weh tut. Die Kinder ziehen bald aus, danach kann er die Sparrate auf 1.500 Euro erhöhen.

Schritt 1: ETF-Portfolio einrichten

Thomas richtet einen Sparplan über 800 Euro monatlich ein. Davon gehen 560 Euro in einen MSCI World ETF (70 Prozent) und 240 Euro in einen Emerging Markets ETF (30 Prozent). Das ist sein Core-Satellite-Mix.

Bei einer durchschnittlichen Rendite von 7 Prozent pro Jahr hat Thomas nach 22 Jahren etwa 445.000 Euro im Depot. Wenn er die 4-Prozent-Regel anwendet, kann er daraus jährlich etwa 17.800 Euro entnehmen, ohne dass das Kapital aufgezehrt wird. Das sind monatlich knapp 1.500 Euro zusätzlich zur Rente.

Schritt 2: Immobilie kaufen

Mit den verbleibenden 400 Euro im Monat (später 700 Euro) und etwas Eigenkapital, das er noch hat, kauft Thomas nach zwei Jahren eine Eigentumswohnung für 280.000 Euro. Er finanziert 220.000 Euro über die Bank. Die Nettomiete liegt bei 950 Euro monatlich.

Die ersten Jahre zahlt Thomas noch etwas drauf, weil die Kreditrate höher ist als die Mieteinnahmen. Das gleicht er mit seiner Sparrate aus. Nach etwa zehn Jahren ist die Situation ausgeglichen. In den letzten Jahren vor der Rente übertreffen die Mieteinnahmen die Kreditrate deutlich.

Wenn Thomas mit 67 in Rente geht, sind etwa 180.000 Euro des Kredits abbezahlt. Er hat drei Optionen: Die Wohnung weiter vermieten und den zusätzlichen Cashflow von etwa 600 bis 700 Euro monatlich nutzen. Die Restschuld mit einem Teil des ETF-Depots ablösen und dann die volle Miete als Einkommen haben. Oder die Wohnung verkaufen und mit dem Erlös das ETF-Depot aufstocken.

Ergebnis: Was hat Thomas nach 22 Jahren für ein Vermögen?

Thomas hat nach 22 Jahren ein Vermögen von etwa 445.000 Euro im ETF-Depot plus eine Immobilie mit einem Eigenkapitalanteil von mindestens 180.000 Euro, vermutlich mehr durch Wertsteigerung. Zusammen sprechen wir von über 600.000 Euro Vermögen.

Aus diesem Vermögen kann Thomas problemlos die monatliche Rentenlücke von 1.500 Euro schließen. Er hat dabei noch Puffer für unvorhergesehene Ausgaben, kann sich größere Anschaffungen leisten und hinterlässt seinen Kindern später ein ordentliches Erbe.

Das Wichtigste: Thomas hat nichts Unmögliches getan. Er hat einfach konsequent gespart, breit gestreut investiert und auf solide Anlagen gesetzt. Keine komplizierten Finanzprodukte, keine riskanten Wetten, kein Stress.

Das sind die größten Fehler bei der Geldanlage

Wir sehen in unseren Beratungen immer wieder die gleichen Fehler.

Menschen mit den besten Absichten scheitern nicht, weil sie dumm sind, sondern weil sie typische Anfängerfehler machen. Wenn du diese Fehler kennst und vermeidest, bist du den meisten bereits einen Schritt voraus.

Fehler 1: Zu kompliziert denken

Viele glauben, erfolgreiche Geldanlage müsse kompliziert sein. Sie schauen sich stundenlang YouTube-Videos an, lesen Börsenbücher und wollen alles perfekt machen. Am Ende sind sie so überfordert, dass sie gar nichts tun.

Die Wahrheit ist: Einfach schlägt kompliziert. Ein simpler Sparplan auf einen MSCI World ETF schlägt über die Jahre die allermeisten aktiv gemanagten Fonds. Du brauchst keine 20 verschiedenen Produkte. Du brauchst eine solide Basis und die Disziplin, dabei zu bleiben.

Fehler 2: Zu spät anfangen

Der häufigste Fehler überhaupt. Menschen schieben das Thema jahrelang vor sich her. Erst will man noch ein bisschen mehr verdienen. Dann kommt die Renovierung. Dann das neue Auto. Und plötzlich ist man 55 und hat immer noch nichts gemacht.

Je länger du wartest, desto härter wird es. Mit 45 hast du noch Zeit. Mit 55 wird es schon deutlich schwieriger. Fang heute an, nicht morgen. Selbst wenn es nur 200 Euro im Monat sind, ist das besser als nichts.

Fehler 3: Panikverkäufe bei Krisen

Die Börse schwankt. Das ist normal, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Trotzdem geraten viele in Panik, wenn ihr Depot mal 20 oder 30 Prozent im Minus ist. Sie verkaufen alles und realisieren damit ihre Verluste.

Das ist der schlimmste Fehler, den du machen kannst. Historisch gesehen hat sich die Börse nach jedem Crash wieder erholt. Wer durchgehalten hat, wurde belohnt. Wer verkauft hat, hat echtes Geld verloren.

Genau deshalb brauchst du mit 45 eine andere Strategie als mit 25. Du kannst nicht einfach 20 Jahre warten, bis sich ein Crash wieder erholt hat. Deshalb die Lebenszyklusstrategie: Je näher du der Rente kommst, desto mehr sicherst du ab. Wenn es dann crasht, betrifft das nur noch einen Teil deines Vermögens.

Fehler 4: Zu hohe Kosten akzeptieren

Die Finanzbranche lebt von Gebühren. Ausgabeaufschläge, Verwaltungskosten, Depotgebühren. Viele Menschen zahlen Jahr für Jahr mehrere Prozent ihres Vermögens an Gebühren, ohne es zu merken.

Ein ETF kostet dich in der Regel 0,2 bis 0,5 Prozent pro Jahr. Ein aktiv gemanagter Fonds kostet schnell 1,5 bis 2,5 Prozent. Das klingt nach wenig, summiert sich aber enorm. Bei 100.000 Euro sind das 2.500 Euro jährlich, die dein Vermögen nicht wachsen lassen.

Achte auf niedrige Kosten. Nutze günstige Online-Broker. Vermeide Produkte mit hohen Gebühren. Jeder Euro, den du an Kosten sparst, arbeitet für dich statt gegen dich.

Fehler 5: Auf vermeintliche Geheimtipps hereinfallen

Kennst du diese Geschichten? Der Kollege, der mit Kryptowährungen reich geworden ist. Der Nachbar, der angeblich den perfekten Aktienfonds gefunden hat. Die Werbung, die dir garantierte Renditen von 15 Prozent verspricht.

Lass die Finger davon. Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das meistens auch. Halte dich an bewährte, langweilige Strategien. Die bringen vielleicht nicht die spektakulärsten Geschichten für die nächste Party, aber sie funktionieren.

Fehler 6: Keine Notfallreserve haben

Bevor du überhaupt anfängst zu investieren, brauchst du einen Notgroschen. Drei bis sechs Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto. Dieses Geld ist deine Absicherung für Unvorhergesehenes. Autoreparatur, kaputte Waschmaschine, unerwartete Zahnarztrechnung.

Ohne diese Reserve bist du gezwungen, im Notfall deine Investments zu verkaufen. Vielleicht genau dann, wenn sie gerade im Minus sind. Das ist der sicherste Weg, Geld zu verlieren.

Fehler 7: Alles auf eine Karte setzen

Diversifikation ist das A und O. Wer sein gesamtes Geld in eine einzelne Aktie, eine einzelne Immobilie oder einen einzelnen Markt steckt, geht ein riesiges Risiko ein. Wenn diese eine Sache schiefgeht, ist alles weg.

Streue dein Risiko. ETFs machen das automatisch für dich. Bei Immobilien ist es schwieriger, weil sie teuer sind. Aber dann kombiniere Immobilien mit ETFs. Hab nie alles in einem Korb.

Fazit: „Der beste Zeitpunkt ist jetzt“

Wir wollen ehrlich zu dir sein. Ja, es wäre leichter gewesen, wenn du mit 25 angefangen hättest. Aber das kannst du nicht mehr ändern. Was du ändern kannst, ist die Entscheidung, die du heute triffst.

Mit 45 hast du noch 22 Jahre bis zur Rente. Das sind 22 Jahre, in denen du mit konsequentem Sparen und klugen Investments ein substanzielles Vermögen aufbauen kannst. Ein Vermögen, das den Unterschied macht zwischen einer Rente, bei der du jeden Euro umdrehen musst, und einem Ruhestand, in dem du dir noch Wünsche erfüllen kannst.

Die Strategie ist nicht kompliziert. ETF-Sparplan einrichten, eventuell eine Immobilie als Beimischung, konsequent dabei bleiben. Keine exotischen Produkte, keine riskanten Wetten, keine ständige Hektik. Einfach, solide, langfristig.

Wir haben in über zehn Jahren Beratung hunderte Menschen begleitet, die mit 45 oder später angefangen haben. Die meisten bereuen nur eines: Dass sie nicht schon früher zu uns gekommen sind. Aber keiner bereut, dass er überhaupt angefangen hat.

Der Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern liegt nicht in der perfekten Strategie. Er liegt darin, überhaupt anzufangen und dann dabei zu bleiben. Die nächsten 22 Jahre vergehen sowieso. Die Frage ist nur: Stehst du dann mit einem soliden Vermögen da oder denkst du immer noch darüber nach, wann du endlich anfangen solltest?

„Der beste Zeitpunkt einen Baum zu pflanzen war vor 20 Jahren. Der zweitbeste ist jetzt.“

Fragen​
zum Thema?
Wir helfen dir gern persönlich weiter.