für betriebliche Altersvorsorge
Die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ist eine der attraktivsten Möglichkeiten, fürs Alter vorzusorgen – und trotzdem nutzen sie viele Arbeitnehmer nicht optimal. Die Berechnung erscheint komplex, die Förderung undurchsichtig, und viele wissen nicht, wie viel am Ende wirklich dabei herauskommt.
Ihre Rente
Die Berechnung basiert auf aktuellen gesetzlichen Vorgaben (Stand 2025) und dient nur zur Orientierung. Individuelle Faktoren können die tatsächlichen Werte beeinflussen. Für eine verbindliche Beratung wenden Sie sich bitte an einen Fachberater.
FAQ: BEtriebliche Altersvorsorge
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Was ist betriebliche Altersvorsorge und wie funktioniert sie?
Die betriebliche Altersvorsorge ist eine vom Arbeitgeber organisierte Zusatzrente. Du wandelst einen Teil deines Bruttogehalts um (Entgeltumwandlung), der direkt in einen Altersvorsorgevertrag fließt. Dieser Betrag wird vor Abzug von Steuern und Sozialabgaben vom Gehalt abgezogen, weshalb dein Nettogehalt nur um etwa 50 Prozent des umgewandelten Betrags sinkt. Dein Arbeitgeber muss seit 2022 mindestens 15 Prozent Zuschuss zahlen, wenn er durch deine Entgeltumwandlung Sozialversicherungsbeiträge spart. Im Ruhestand erhältst du dann eine zusätzliche Rente oder eine Kapitalauszahlung.
Wie viel sollte ich in die betriebliche Altersvorsorge einzahlen?
Das hängt von deinem Einkommen und deinen Sparzielen ab. Steuerlich gefördert sind bis zu 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze (BBG), das sind 2025 monatlich 644 Euro oder 7.728 Euro jährlich. Bis zu 4 Prozent der BBG (322 Euro monatlich) sind zusätzlich sozialversicherungsfrei. Als Faustregel gilt: Nutze mindestens den Betrag, bei dem du den maximalen Arbeitgeberzuschuss erhältst, und zahle so viel ein, wie du ohne Einschränkung deiner Lebensqualität aufbringen kannst. Für viele Arbeitnehmer sind 100 bis 300 Euro monatlich ein guter Richtwert.
Wie hoch ist der Arbeitgeberzuschuss wirklich?
Seit dem 1. Januar 2022 ist dein Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, mindestens 15 Prozent Zuschuss auf deinen Entgeltumwandlungsbeitrag zu zahlen, wenn er durch deine Umwandlung Sozialversicherungsbeiträge spart. Wichtig: Die 15 Prozent werden auf deinen Beitrag aufgeschlagen, nicht anteilig berechnet. Beispiel: Du wandelst 100 Euro um, der Arbeitgeber gibt 15 Euro dazu, insgesamt fließen 115 Euro in den Vertrag. Manche Arbeitgeber geben freiwillig mehr, etwa 20 oder sogar 30 Prozent. Der Arbeitgeberzuschuss ist einer der größten Vorteile der bAV.
Welche Durchführungswege gibt es und welcher ist der beste?
Es gibt fünf Durchführungswege: Direktversicherung (am häufigsten), Pensionskasse, Pensionsfonds, Unterstützungskasse und Direktzusage. Die Direktversicherung ist für Arbeitnehmer meist die beste Wahl, da sie einfach, transparent und bei Jobwechsel übertragbar ist. Sie ist insolvenzsicher durch den Pensionssicherungsverein (PSVaG) geschützt. Pensionskassen und Pensionsfonds funktionieren ähnlich, während Unterstützungskasse und Direktzusage komplexer sind und vom Arbeitgeber direkt verwaltet werden. Frag deinen Arbeitgeber, welche Durchführungswege er anbietet.
Was passiert mit meiner bAV bei einem Jobwechsel?
Bei einem Jobwechsel hast du mehrere Optionen: Du kannst den Vertrag zum neuen Arbeitgeber mitnehmen (Portabilität), wenn dieser den gleichen Durchführungsweg anbietet und zustimmt. Das funktioniert bei Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds innerhalb eines Jahres nach Jobwechsel problemlos. Alternativ kannst du den Vertrag beitragsfrei stellen und beim neuen Arbeitgeber einen neuen bAV-Vertrag abschließen. Eine dritte Option ist die private Weiterführung des Vertrags. Die Portabilität ist bei modernen Verträgen meist die beste Lösung, da du keine Rendite verlierst.
Wie wird die Rente aus der bAV besteuert?
Die Rentenzahlungen aus der betrieblichen Altersvorsorge unterliegen der vollen Steuerpflicht (nachgelagerte Besteuerung). Das bedeutet: Was du in der Ansparphase an Steuern gespart hast, zahlst du im Ruhestand nach. Allerdings ist dein Steuersatz im Ruhestand meist niedriger als während des Berufslebens, weshalb sich die bAV trotzdem lohnt. Zusätzlich zahlst du als gesetzlich Krankenversicherter auf die Betriebsrente Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge, allerdings nur auf den Betrag über dem Freibetrag von 187,25 Euro monatlich (2025). Privatversicherte zahlen keine Sozialabgaben auf die Betriebsrente.
Was ist besser: Rente oder Kapitalauszahlung?
Das hängt von deiner persönlichen Situation ab. Eine lebenslange Rente bietet Planungssicherheit und du kannst nicht überleben, falls du älter wirst als erwartet. Die Kapitalauszahlung gibt dir Flexibilität: Du kannst das Geld investieren, Schulden tilgen oder größere Anschaffungen tätigen. Steuerlich wird die Kapitalauszahlung wie eine Verrentung über 120 Monate behandelt, also auf 10 Jahre verteilt besteuert. Viele Verträge erlauben eine Kombination: 30 Prozent Kapital auszahlen und 70 Prozent als Rente. Nutze den Rechner, um beide Varianten zu vergleichen.
Lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge wirklich?
In den meisten Fällen ja, vor allem wenn dein Arbeitgeber einen guten Zuschuss zahlt. Die Kombination aus Steuerersparnis (bis zu 42 Prozent), Sozialabgabenersparnis (rund 20 Prozent) und Arbeitgeberzuschuss (mindestens 15 Prozent) ergibt eine Förderquote von oft über 120 Prozent. Das bedeutet: Für jeden Euro, den dein Nettogehalt sinkt, fließen mehr als 2 Euro in deinen Vertrag. Der Nachteil: Die Rente wird voll besteuert und bei gesetzlich Versicherten fallen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge an. Trotzdem überwiegen bei den meisten Arbeitnehmern die Vorteile deutlich.
Was ist der Unterschied zwischen garantierter und prognostizierter Rente?
Die garantierte Rente ist der Mindestbetrag, den du vertraglich zugesichert bekommst. Sie basiert auf dem garantierten Rentenfaktor und dem Garantiezins, die der Versicherer nicht unterschreiten darf. Die prognostizierte Rente ist höher und berücksichtigt erwartete Überschüsse und die aktuelle Verzinsung. In der Realität liegt die tatsächliche Rente meist zwischen beiden Werten, oft näher an der prognostizierten Rente. Der Unterschied kann erheblich sein: Bei 100.000 Euro Kapital und einem garantierten Rentenfaktor von 25 erhältst du 250 Euro garantierte Rente, bei einem aktuellen Rentenfaktor von 32 wären es 320 Euro prognostizierte Rente.
Kann ich die betriebliche Altersvorsorge kündigen?
Nein, eine Kündigung mit Auszahlung des angesparten Kapitals ist grundsätzlich nicht möglich. Das ist gesetzlich so geregelt, um die Altersvorsorge zu schützen. Du kannst den Vertrag aber beitragsfrei stellen, also die Einzahlungen pausieren, während das bereits angesparte Kapital weiterverzinst wird. Eine Ausnahme gibt es bei unverfallbaren Anwartschaften unter 34,65 Euro monatlicher Rente (2025): Dann kann der Arbeitgeber eine Abfindung zahlen. Diese Option ist jedoch selten und nur in Härtefällen sinnvoll. Plane deine bAV also langfristig und zahle nur so viel ein, wie du dauerhaft entbehren kannst.
Was passiert mit der bAV bei Arbeitslosigkeit oder Elternzeit?
Bei Arbeitslosigkeit oder Elternzeit, wenn du kein oder nur reduziertes Gehalt erhältst, kannst du keine Entgeltumwandlung vornehmen. Der Vertrag wird automatisch beitragsfrei gestellt. Das bereits angesparte Kapital bleibt erhalten und wird weiter verzinst. Nach der Elternzeit oder bei neuer Beschäftigung kannst du die Beiträge wieder aufnehmen. Manche Verträge erlauben Nachzahlungen für die Zeit der Unterbrechung. Der Arbeitgeberzuschuss entfällt während der beitragsfreien Zeit, da keine Entgeltumwandlung stattfindet. Die bAV bleibt aber bestehen und wird im Ruhestand ausgezahlt.
Wie sicher ist die betriebliche Altersvorsorge?
Die betriebliche Altersvorsorge ist sehr sicher. Bei Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds ist dein Anspruch durch den Pensionssicherungsverein (PSVaG) insolvenzsicher geschützt. Selbst wenn dein Arbeitgeber oder der Versicherer pleitegeht, bleiben deine Ansprüche erhalten. Bei Unterstützungskasse und Direktzusage haftet der Arbeitgeber direkt, auch hier greift bei Insolvenz der PSVaG. Deine Ansprüche können dir nicht genommen werden, sie sind unverfallbar nach einer Unverfallbarkeitsfrist (früher 5 Jahre Betriebszugehörigkeit, heute ab dem ersten Euro). Die bAV ist deutlich sicherer als viele private Vorsorgeverträge.