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Wie viel Geld hat ein normaler Mensch auf dem Konto?

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Wie viel Geld hat ein normaler Mensch auf dem Konto?

Die Frage nach dem normalen Kontostand beschäftigt viele Menschen in Deutschland.

Bin ich mit meinem Guthaben im normalen Bereich oder sollte ich mehr auf der hohen Kante haben?

Es gibt fundierte Daten der Bundesbank, des Statistischen Bundesamts und verschiedener repräsentativer Umfragen, die genau diese Frage beantworten. Die Zahlen zeigen dabei erhebliche Unterschiede zwischen Durchschnitt und Median sowie zwischen verschiedenen Altersgruppen und Einkommensklassen.

Wie viel Geld haben die Deutschen wirklich auf dem Girokonto?

Das durchschnittliche Guthaben auf deutschen Girokonten liegt bei 7.100 Euro. Dieser Wert ist jedoch stark verzerrt durch einige wenige sehr hohe Guthaben. Aussagekräftiger ist der Median von nur 1.800 Euro – das bedeutet, dass die Hälfte aller Deutschen weniger als 1.800 Euro auf dem Girokonto hat, die andere Hälfte mehr.

Eine Civey-Umfrage im Auftrag von Smava zeigt die Verteilung noch detaillierter:

  • 17 Prozent haben maximal 500 Euro auf dem Girokonto
  • 23,3 Prozent haben maximal 1.000 Euro
  • Nur 11,2 Prozent haben mehr als 10.000 Euro

Die große Mehrheit der Deutschen bewegt sich also im Bereich zwischen 500 und 5.000 Euro Girokontoguthaben.

Das Girokonto-Guthaben variiert stark mit dem Lebensalter. Junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren haben durchschnittlich 1.400 Euro auf dem Konto bei einem Jahreseinkommen von 15.400 Euro. Die Altersgruppe 25 bis 34 Jahre verfügt über durchschnittlich 2.200 Euro bei einem Jahreseinkommen von 41.800 Euro.

AltersgruppeDurchschnittliches Girokonto-GuthabenJahreseinkommen
16–24 Jahre1.400 €15.400 €
25–34 Jahre2.200 €41.800 €
35–44 Jahre2.600 €
45–54 Jahre3.300 €
55–64 Jahre3.100 €
Über 75 Jahre4.200 €

Mit 35 bis 44 Jahren steigt das durchschnittliche Guthaben auf 2.600 Euro, während die 45- bis 54-Jährigen mit durchschnittlich 3.300 Euro den höchsten Wert in der Erwerbsphase erreichen.

Die Altersgruppe 55 bis 64 Jahre hat durchschnittlich 3.100 Euro auf dem Girokonto, während Menschen über 75 Jahre mit durchschnittlich 4.200 Euro die höchsten Guthaben aufweisen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass diese Altersgruppe ihr Erspartes oft nicht mehr für große Anschaffungen ausgibt und über ein Leben lang aufgebaute Reserven verfügt.

Auch die berufliche Stellung macht einen erheblichen Unterschied beim Girokonto-Guthaben:

  • Arbeiter: durchschnittlich 3.600 Euro
  • Angestellte: durchschnittlich 6.900 Euro
  • Rentner: durchschnittlich 6.900 Euro

Regional gibt es ebenfalls Unterschiede: Im Saarland und Hamburg haben besonders viele Menschen mehr als 10.000 Euro auf dem Girokonto, während in Bremen und Berlin die meisten nur bis zu 1.000 Euro haben.

Neben dem Girokonto spielt das Sparkonto eine wichtige Rolle. Hier liegt das durchschnittliche Guthaben bei 27.600 Euro, der Median bei 9.900 Euro. Dies zeigt, dass viele Deutsche ihr Geld auf verschiedene Konten verteilen und größere Summen nicht auf dem täglich genutzten Girokonto, sondern auf separaten Sparkonten oder in anderen Anlageformen verwahren.

Wie hoch ist das Vermögen in Deutschland nach Altersgruppen?

Die Deutsche Bundesbank hat 2023 eine repräsentative Befragung von etwa 4.000 Haushalten durchgeführt, die sogenannte PHF-Studie (Panel on Household Finances).

Diese Studie liefert die verlässlichsten Daten zum Haushaltsnettovermögen in Deutschland, das nicht nur Girokonten, sondern alle Vermögenswerte inklusive Immobilien, Fahrzeuge und Geldanlagen umfasst.

Das Haushaltsnettovermögen liegt im Mittelwert bei 324.800 Euro nominal. Dieser Wert ist jedoch durch vermögende Haushalte stark nach oben gezogen. Aussagekräftiger ist der Median von 103.200 Euro nominal – dies bedeutet, dass die Hälfte aller Haushalte weniger, die andere Hälfte mehr als 103.200 Euro Nettovermögen besitzt.

Inflationsbereinigt in Preisen von 2010 liegt der Mittelwert bei 239.200 Euro und der Median bei 76.000 Euro.

Die Vermögensungleichheit in Deutschland ist erheblich:

  • Der Gini-Koeffizient lag 2023 bei 0,724 (deutliche Ungleichverteilung)
  • Die obersten 10 Prozent der Haushalte verfügen über 56 Prozent des Gesamtvermögens
  • Deutschland zählt im europäischen Vergleich zu den Spitzenreitern in Sachen Vermögensungleichheit

Laut den offiziellen Bundesbank-Daten unterscheidet sich das Haushaltsnettovermögen deutlich nach Alter:

AltersgruppeMedian-Vermögen90%-Perzentil (obere 10%)
unter 35 Jahre17.300 €200.400 €
35–44 Jahre75.500 €430.000 €
45–54 Jahre146.200 €760.000 €
55–64 Jahre241.100 €1.061.200 €
65–74 Jahre193.300 €1.019.800 €
ab 75 Jahren172.500 €767.700 €
Alle Haushalte gesamt103.200 €777.200 €

Das höchste Vermögen wird in der Altersgruppe 55 bis 64 Jahre erreicht. Dies folgt einem Lebenszyklus-Muster: Vermögen wird während der Erwerbsphase aufgebaut und erreicht kurz vor der Rente seinen Höhepunkt, wird im Ruhestand dann schrittweise abgebaut. Die unter 35-Jährigen verfügen im Median über nur 17.300 Euro, da sie am Anfang ihrer beruflichen Laufbahn stehen und noch nicht viel Zeit zum Vermögensaufbau hatten.

Die Zusammensetzung des Bruttovermögens unterscheidet sich erheblich nach Vermögensgruppe:

Vermögensärmere Hälfte (bis 50. Perzentil):

  • Fahrzeuge: 29,1 Prozent
  • Selbstgenutztes Wohneigentum: 24,5 Prozent
  • Geldanlagen: 14,5 Prozent
  • Private Versicherung: 13,2 Prozent

Wohlhabende Haushalte (76.-98,5. Perzentil):

  • Selbstgenutztes Wohneigentum: 57,6 Prozent
  • Sonstige Immobilien: 15,3 Prozent
  • Geldanlagen: 11,8 Prozent

Oberste 1,5 Prozent (Millionäre):

  • Betriebsvermögen: 40,2 Prozent
  • Sonstige Immobilien: 25,3 Prozent
  • Selbstgenutztes Wohneigentum: 18,4 Prozent

Dies zeigt, dass sehr vermögende Haushalte ihr Vermögen primär durch unternehmerische Tätigkeit und Immobilieninvestitionen aufgebaut haben, während ärmere Haushalte einen großen Teil ihres Vermögens in Fahrzeugen gebunden haben.

Das gesamte Geldvermögen aller privaten Haushalte in Deutschland erreichte im ersten Quartal 2025 einen Wert von 9.053 Milliarden Euro, wie die Bundesbank beziffert. Das Nettogeldvermögen nach Abzug von Verbindlichkeiten lag bei 6.913 Milliarden Euro. Das Pro-Kopf-Geldvermögen ohne Immobilien lag Ende 2023 bei 93.700 Euro.

Wie viel Geld sparen Deutsche im Monat?

Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht die offiziellen Daten zur Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2025 lag die Sparquote bei 10,3 Prozent des verfügbaren Einkommens, was monatlich durchschnittlich knapp 270 Euro pro Person entspricht.

Das Gesamtsparvolumen im ersten Halbjahr 2025 betrug nach Abzug von Abschreibungen 134,6 Milliarden Euro.

ZeitraumSparquoteDurchschnittlicher monatlicher Sparbetrag
1. Halbjahr 202510,3%~270 € pro Person
Jahr 202411,2%
1. Halbjahr 202411,1%
3. Quartal 202410,6%
Durchschnitt seit 2000~10%
Corona-Jahre 2020–202115,1%

Die durchschnittliche Sparquote seit 2000 liegt bei etwa 10 Prozent, wobei die Corona-Jahre 2020 und 2021 mit durchschnittlich 15,1 Prozent Ausnahmejahre darstellten, in denen deutlich mehr gespart wurde.

Diese Destatis-Daten basieren auf der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und erfassen das gesamtwirtschaftliche Sparen aller privaten Haushalte. Wichtig ist jedoch: Diese Durchschnittswerte lassen keine Rückschlüsse auf einzelne Haushalte zu, da es abhängig von Einkommenshöhe, Lebenslage und Sparneigung sehr deutliche Unterschiede gibt.

Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hat 2025 eine repräsentative Umfrage durch Kantar durchführen lassen, die das tatsächliche Sparverhalten der Haushalte detaillierter beleuchtet:

  • Gewünschter Sparbetrag: 298 Euro monatlich (was Haushalte glauben, sparen zu müssen)
  • Tatsächlicher Sparbetrag: 192 Euro monatlich
  • Sparlücke: 106 Euro monatlich (höchster je gemessener Wert in dieser Datenreihe)

Die Studie zeigt, dass die meisten Bundesbürger ihre Sparziele nicht erreichen. Nur Haushalte mit den höchsten Einkommen erreichen ihre Sparziele, während bei Personen mit niedrigen Einkommen kaum Potenzial zur Ausweitung der Sparanstrengungen besteht. Die Sparbedarfe steigen stärker als die Sparfähigkeit, was viele Haushalte unter Druck setzt.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) führte gemeinsam mit dem SINUS-Institut 2022 eine repräsentative Online-Umfrage mit 2.010 Teilnehmern durch, die den dramatischen Rückgang der Sparfähigkeit durch die Energiepreiskrise dokumentiert.

2020 konnten noch 70 Prozent der Haushalte regelmäßig sparen, 2022 waren es nur noch 50 Prozent. Besonders dramatisch ist der Rückgang bei einkommensschwachen Haushalten: Unter 1.500 Euro Einkommen können nur noch 20 Prozent sparen, während es 2020 noch 35 Prozent waren.

Die Sparfähigkeit nach Einkommensgruppen zeigt erhebliche Unterschiede:

EinkommensgruppeKönnen sparen (2022)Können sparen (2020)Ø Sparbetrag bei SparernMedian-Sparbetrag
Unter 1.500 €20%35%220 €100 €
2.000–2.500 € (Mittelschicht)52%80%
3.000–4.000 €710 €500 €
Über 4.000 € (Gutverdiener)85%93%1.200 €800 €
Durchschnitt aller Sparer550 €

Diese Daten zeigen deutlich: Während Haushalte mit über 4.000 Euro monatlich im Schnitt 1.200 Euro zurücklegen können, sind es bei niedrigen Einkommen unter 1.500 Euro nur 220 Euro. Die Mittelschicht mit 2.000 bis 2.500 Euro Einkommen erlebte den stärksten Einbruch der Sparfähigkeit von 80 auf nur noch 52 Prozent.

Die Deutsche Bundesbank hat im Rahmen ihrer PHF-Studie 2023 etwa 4.000 Haushalte befragt und dokumentiert:

  • 83 Prozent der Haushalte gaben an, zumindest hin und wieder zu sparen
  • Ärmere Haushalte setzen dabei vor allem auf Giro- und Sparkonten
  • Vermögendere Haushalte investieren zunehmend in Aktien und Fonds
  • Über alle Bevölkerungsschichten hinweg wagen sich mehr Menschen an den Aktienmarkt

Wie hoch ist die Sparquote der Deutschen?

Die deutsche Sparquote liegt im internationalen Vergleich deutlich über dem Durchschnitt. Nach Destatis-Daten lag die deutsche Bruttosparquote 2024 bei 20,0 Prozent, während der EU-Durchschnitt nur bei 14,6 Prozent lag.

LandBruttosparquote 2024
Schweiz26,1%
Deutschland20,0%
Frankreich17,9%
Österreich17,3%
Niederlande16,8%
EU-Durchschnitt14,6%
Italien11,9%
USA10,8%

Die DZ Bank veröffentlicht regelmäßig Hochrechnungen zum Geldvermögen und zur Sparquote:

DZ Bank-Prognosen:

  • 2024: Sparquote von 11,5 Prozent
  • 2025: voraussichtlich 10,8 Prozent
  • 2026: voraussichtlich 10,5 Prozent

Geldvermögen der privaten Haushalte:

  • 2024: 9,4 Billionen Euro (plus 7,4 Prozent)
  • 2025 (Prognose): 9,9 Billionen Euro (plus 5 Prozent)
  • 2026 (Prognose): 10,3 Billionen Euro (plus 4 Prozent)

Die DZ Bank betont, dass die Sparquote 2024 mit 11,5 Prozent vergleichsweise hoch war. Nur in den Corona-Jahren 2020 mit 15,9 Prozent und 2021 mit 14,1 Prozent wurde mehr gespart. Diese außergewöhnlich hohen Sparquoten waren auf eingeschränkte Konsummöglichkeiten während der Lockdowns und Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung zurückzuführen.

Das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) und NIQ/GfK publizieren monatlich das GfK Konsumklima, das auch einen Sparneigung-Indikator umfasst:

  • Juli 2025: 16,4 Punkte (höchster Wert seit fast eineinhalb Jahren)
  • August 2025: weiterhin erhöht
  • Oktober 2025: nahezu unverändert auf hohem Niveau

Die Gründe für die hohe Sparneigung laut GfK-Tiefenanalysen sind generelle Unsicherheit, das Bedürfnis für schwierige Situationen vorzusorgen und hohe Preise, speziell für Nahrungsmittel. Die GfK-Studie zeigt, dass Verbraucher es mehrheitlich für ratsam halten, Geld zurückzuhalten und nicht für größere Anschaffungen zu verwenden.

Welche Sparmotive haben die Deutschen?

Die Postbank ließ im September 2025 durch YouGov eine repräsentative Online-Umfrage mit 2.004 Befragten durchführen, die detaillierte Einblicke in die Sparmotive der Deutschen liefert. 80 Prozent der Deutschen legen regelmäßig Geld zur Seite, ein stabiler Wert seit Jahren.

Allerdings empfinden 63 Prozent der Sparer ihre Rücklagen als unzureichend, wobei als Hauptgrund gestiegene Lebenshaltungskosten genannt werden.

Die wichtigsten Sparziele bei Mehrfachnennungen sind:

  • 44 Prozent sparen für einen „Notgroschen“
  • 36 Prozent für Rücklagen für Krisenzeiten
  • 36 Prozent für Altersvorsorge
  • 18 Prozent für Vermögensaufbau
  • 15 Prozent für Modernisierung oder Renovierung von Wohneigentum
  • Nur 33 Prozent sparen für Konsum

Dies zeigt einen deutlichen Wandel im Sparverhalten – früher war Konsum eines der wichtigsten Sparmotive.

Der Verband der Privaten Bausparkassen beauftragte Kantar mit der 83. Umfrage zum Sparverhalten im Frühjahr 2025, bei der über 2.000 Personen ab 14 Jahren befragt wurden:

SparmotivFrühjahr 2025Herbst 2024Frühjahr 2024
Altersvorsorge60,6%55,8%57,2%
Konsumzwecke46,4%
Wohneigentum39,0%32,5%41,8%
Kapitalanlage35,3%
Notgroschen5,5%
Ausbildung der Kinder4,0%

Die Altersvorsorge erreichte mit 60,6 Prozent den höchsten Wert seit Frühjahr 2017.

Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands, interpretiert die Entwicklung: „Das Ende der Niedrigzinsphase hat den Menschen klar gemacht, dass Sparen sich wieder lohnt, vor allem notwendig ist und heutiger Konsumverzicht die Spielräume in der Zukunft verbessert. Das gilt auch für das Vorsorgemotiv. Hier erkennen die Menschen, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichend ist.“

In der Sommerumfrage 2025 des Verbands zeigte sich ein deutlicher Rückgang beim Sparziel Wohneigentum:

  • Nur noch 33 Prozent nennen Wohneigentum als Sparziel (minus 10 Prozentpunkte zum Vorjahr)
  • 60 Prozent sparen für Altersvorsorge (Platz 1)
  • 44 Prozent sparen für Konsum (Platz 2)
  • 34 Prozent für Kapitalanlage (Platz 3)

Das Statistische Bundesamt (Destatis) erhebt im Rahmen der EU-SILC-Erhebung (European Union Statistics on Income and Living Conditions) Daten zur finanziellen Situation der Haushalte:

  • 32,2 Prozent der Bevölkerung lebten 2024 in Haushalten, die nicht in der Lage waren, unerwartet anfallende Ausgaben von mindestens 1.250 Euro aus eigenen finanziellen Mitteln zu bestreiten
  • Im Vergleich zu 2023 (35,0 Prozent) ist der Anteil leicht gesunken
  • 5,0 Prozent der Bevölkerung (rund 4,2 Millionen Menschen) lebten in Haushalten mit Zahlungsrückständen bei Strom- oder Gasanbietern

Die TeamBank führte eine bevölkerungsrepräsentative Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“ mit über 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern durch:

  • Fast 50 Prozent haben weniger als 2.000 Euro für finanzielle Notfälle
  • Jeder Fünfte (20 Prozent) hat weniger als 500 Euro
  • 6 Prozent besitzen gar keine Ersparnisse
  • Nur 27 Prozent können auf 5.000 Euro oder mehr zurückgreifen

Die Postbank/YouGov-Umfrage 2025 zeigt bei der Höhe der Rücklagen:

  • 14 Prozent sparen weniger als 500 Euro pro Jahr (circa 42 Euro pro Monat)
  • 25 Prozent sparen 500 bis 2.500 Euro pro Jahr
  • 26 Prozent können mit ihren Rücklagen höchstens zwei Monate den Lebensunterhalt finanzieren
  • 15 Prozent können nur einen Monat überbrücken
  • Nur 24 Prozent erreichen das ökonomisch sinnvolle Polster von drei bis sechs Monatsgehältern
  • 34 Prozent könnten mehr als ein halbes Jahr von ihren Rücklagen leben

Die beliebtesten Anlageformen laut Postbank/YouGov-Umfrage 2025:

  • Girokonto: 41 Prozent (Platz 1)
  • Tagesgeldkonto: 40 Prozent (Platz 2, plus 5 Prozentpunkte seit 2024)
  • Aktien und Fonds: 34 Prozent (davon 21 Prozent ETFs, 15 Prozent Einzelaktien)
  • Bargeld zu Hause: nur noch 10 Prozent (2023: 15 Prozent)

Wofür geben die Deutschen ihr Geld aus?

Das Statistische Bundesamt (Destatis) erhebt durch die Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) fortlaufend die Konsumausgaben privater Haushalte. Die aktuellsten vollständigen Daten stammen aus 2022 und zeigen durchschnittliche monatliche Konsumausgaben von 2.846 Euro (100 Prozent).

AusgabenkategorieMonatliche AusgabenAnteil
Wohnen, Energie, Wohnungsinstandhaltung1.025 €36,0%
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren417 €14,6%
Verkehr347 €12,2%
Freizeit, Sport und Kultur245 €8,6%
Gastronomie und Beherbergung177 €6,2%
Innenausstattung, Haushaltsgeräte170 €6,0%
Information und Kommunikation122 €4,3%
Gesundheit118 €4,1%
Bekleidung und Schuhe103 €3,6%
Andere Waren und Dienstleistungen96 €3,4%
Bildungsdienstleistungen19 €0,7%

Die Konsumquote, also der Anteil der Konsumausgaben am verfügbaren Einkommen, betrug 69 Prozent. Das bedeutet, dass etwa ein Drittel des verfügbaren Einkommens nicht für Konsum verwendet wird, sondern für Sparen, Versicherungen und andere Zwecke.

Die Ausgabenstruktur variiert erheblich nach Einkommenshöhe:

AusgabenartHaushalte unter 1.250 €AnteilHaushalte über 5.000 €Anteil
Gesamtausgaben1.066 €100%4.634 €100%
Wohnen543 €50,9%1.452 €31,3%
Nahrungsmittel204 €19,1%605 €13,1%
Verkehr57 €5,3%685 €14,8%
Freizeit438 €9,5%
Gastronomie343 €7,4%

Einkommensschwache Haushalte geben also einen deutlich höheren Anteil für Wohnen (50,9 Prozent) und Nahrungsmittel (19,1 Prozent) aus, während wohlhabendere Haushalte prozentual weniger für diese Grundbedürfnisse (31,3 Prozent für Wohnen, 13,1 Prozent für Nahrungsmittel) aufwenden müssen und mehr für Verkehr (14,8 Prozent), Freizeit (9,5 Prozent) und Gastronomie (7,4 Prozent) ausgeben können.

Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung des Statistischen Bundesamtes erfasst die gesamtwirtschaftlichen Konsumausgaben aller privaten Haushalte für 2024 mit 2.149,4 Milliarden Euro:

  • Wohnung, Wasser, Strom, Gas, Brennstoffe: 497,45 Milliarden Euro
  • Verkehr und Nachrichtenübermittlung: 317,12 Milliarden Euro
  • Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren: 238,02 Milliarden Euro
  • Pro Kopf: 26.827 Euro jährlich (2024)
  • Vergleich 2023: 26.098 Euro
  • Vergleich 2022: 24.763 Euro

Das IFH Köln (Institut für Handelsforschung) führte im Auftrag der IFH FÖRDERER zwei umfangreiche Konsumentenbefragungen mit jeweils 3.000 Teilnehmern durch (Oktober 2023 und Juli 2024). Die Studie zeigt einen Wandel im Kaufverhalten:

  • 43 Prozent der Konsumenten sind durch die Wirtschaftskrise verunsichert (Oktober 2023: 56 Prozent)
  • 79 Prozent achten auf Angebote (2023: 83 Prozent)
  • 63 Prozent kaufen weniger spontan (2023: 67 Prozent)

Bei den Käufertypen zeigt sich eine Verschiebung:

  • 65 Prozent sind rational-strukturierte Käufer (2023: 68 Prozent)
  • 35 Prozent sind emotional-spontane Käufer (2023: 32 Prozent)
  • Das Umsatzvolumen emotionaler und spontaner Käufe stieg von 181 Milliarden Euro im Oktober 2023 auf 204 Milliarden Euro im Juli 2024, ein Zuwachs von 23 Milliarden Euro

Die Studie zeigt, dass Deutsche 2024 wieder emotionaler und spontaner einkaufen als auf dem Höhepunkt der Krise.

Die Unternehmensberatung AlixPartners befragte im Oktober 2024 repräsentativ 2.000 deutsche Verbraucher zu ihrem geplanten Konsumverhalten für 2025:

  • 35 Prozent wollen im Non-Food-Bereich weniger ausgeben (Elektronik, Freizeit, Baumarkt)
  • 36 Prozent wollen bei Gastronomie sparen
  • 37 Prozent wollen bei Unterhaltung außer Haus weniger ausgeben
  • Nur 11 Prozent wollen Non-Food-Ausgaben erhöhen

Die Sparstrategien der Verbraucher umfassen:

  • 36 Prozent setzen auf Aktionen und Angebote
  • Bessere Planung der Einkäufe
  • Vermeidung bestimmter Kategorien
  • Wechsel zu günstigeren Marken

Als Gründe für Konsumzurückhaltung werden steigende Kosten für Wohnen, Gesundheit und Mobilität, geopolitische Unsicherheiten und Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft genannt.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) veröffentlicht jährlich das Vermögensbarometer, eine repräsentative Umfrage mit 4.800 Befragten ab 14 Jahren (Befragungszeitraum: 21. Juni bis 11. Juli 2024):

  • 56 Prozent haben ihren Konsum eingeschränkt (2023: 61 Prozent)
  • 10 Prozent haben mehr ausgegeben als zuvor
  • 34 Prozent haben ihr Konsumverhalten beibehalten
  • 27 Prozent der 14- bis 29-Jährigen haben ihren Konsum sogar ausgeweitet

Die Studie zeigt eine leichte Entspannung der Konsumstimmung, wobei die Mehrheit weiterhin vorsichtig bleibt.

Das EHI Retail Institute analysiert jährlich die Umsätze im deutschen Lebensmittelhandel:

BetriebsformUmsatz 2024Veränderung
Discounter97,7 Mrd. €+3,3%
Supermärkte65,9 Mrd. €+2,5%
Große Supermärkte22,4 Mrd. €+2,3%
SB-Warenhäuser19,1 Mrd. €kaum Veränderung
Übrige4,6 Mrd. €
Gesamt209,7 Mrd. €+2,5%

Das EHI erklärt das starke Abschneiden der Discounter mit dem preisbewussten Einkaufsverhalten aufgrund politischer Unsicherheiten und Kriege.

„Ein normaler Mensch in Deutschland hat zwischen 1.800 und 3.000 Euro auf dem Girokonto – das entspricht dem Median und der breiten Mitte der Gesellschaft. Das Gesamtnettovermögen inklusive Immobilien und Anlagen liegt mit einem Median von 103.200 Euro deutlich höher, wobei das Alter der entscheidende Faktor ist: Vermögen wird typischerweise über ein ganzes Arbeitsleben aufgebaut und erreicht kurz vor der Rente mit 241.100 Euro seinen Höhepunkt.“

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